Wald oder Windanlagen: Waldesrauschen und Vogelzwitschern oder Wummern und Vogelschlag?

Sehenswert! Die aktuelle SPIEGEL.TV-Reportage „Paradoxe Klimawende: Windräder statt Bäume“ (12 min) zeigt die verheerenden Auswirkungen von Windanlagen im Wald. Verschiedene Experten erklären die irreparablen Schäden, die durch die industriellen Großeingriffe zum Errichten von Windanlagen im Wald zwangsläufig entstehen.

 

Tausende Bäume werden unter dem Deckmäntelchen „grüner“ Politik gefällt, ökologisch wertvolle Wälder und jahrhundertealter Waldboden dauerhaft zerstört. Die Waldböden können durch die massive Verdichtung kein Wasser mehr speichern und nicht mehr filtern. Vormals kleine Waldwege werden zu mehreren Metern breiten Waldautobahnen ausgebaut, der Wald durch kilometerlange Schneisen zerfurcht und den Witterungsbedingungen schutzlos ausgeliefert.

Der Biologie-Professor Pierre Ibisch wird interviewt und zeigt anhand von thermischen Messungen eindrücklich, wie sich für Windanlagen kahlgeschlagene Flächen auf die Temperatur im Wald und auf den Wasserkreislauf auswirken. „Die gesamte Landschaft erwärmt sich, wenn der Wald nicht mehr eine homogene, sich selbst kühlende Masse darstellt. Löcher und Schneisen haben das Potenzial, sich weiter in den Wald hineinzufressen.“ Die Waldböden und die umliegenden Wälder trocknen aus, es bilden sich Hitzeinseln.

Die beiden nebeneinander stehenden Bilder über diesem Text sind Screenshots aus dem SPIEGEL.TV-Beitrag. Sie zeigen die Hitzeinseln (orange und rot dargestellt), welche das Ergebnis der drastischen Eingriffe in den Wald durch den Bau von Windanlagen und deren Zuwegungsstraßen sind. Die wichtige Kühlfunktion des Waldes geht dauerhaft verloren.

 

„Aus Naturschutzsicht sind die Grünen momentan nicht wählbar“

Ein NABU-Vorsitzender äußert sich schockiert über die massiven industriellen Eingriffe, die für Windanlagen im Wald auf Kosten der Natur getätigt werden: „Ziemlich gruselig. (…) Aus Naturschutzsicht sind die Grünen momentan nicht wählbar.“ Von der Politik zeigt er sich schwer enttäuscht. Es gehe nur noch ums Geld, nicht mehr um die Natur. Windanlagen im Wald seien eine Todesfalle für viele Tiere, unter anderem für Fledermäuse, deren Lungen durch den im Umfeld der Anlagen entstehenden Unterdruck zerfetzt werden.

 

Feuerwehr warnt vor Waldbränden durch Windanlagen im Wald

Durch die zunehmend trockenen Phasen könnten im Falle einer Havarie verheerende Waldbrände entstehen, die aufgrund der enormen Höhe der Anlagen nicht einmal ansatzweise gelöscht werden können. Die Feuerwehr kann im Falle einer brennenden Windanlage nicht mehr tun, als die Umgebung in einem Radius von 500 bis 1000 Meter Entfernung abzusperren und der Anlage beim Abbrennen zuzuschauen.

 

Ergänzung der BI Windkraftfreies Grobbachtal Baden-Baden: Hinzu kommt, dass die in den Rotorflügeln verbauten hochtoxischen Giftstoffe in einem weiten Umkreis im Waldboden versickern, ihn irreversibel verunreinigen und die Wasserläufe kontaminieren können. Zu dieser Problematik finden Sie mehrere Informationen auf unserer Website.

Ein anderes Beispiel ist der Orkan Lothar, der am 26. Dezember 1999 große Schneisen in unsere Wälder schlug. In Baden-Baden führte das u.a. dazu, dass der Grobbach durch den fehlenden Baumbestand schon bei schwächeren Regenfällen sehr schnell bedenklich anschwoll. Vor Lothar war das nicht der Fall. In Teilen Baden-Badens wunderte man sich außerdem über „modrigen“ Wassergeschmack. Der Grund: Die Filterfunktion des Waldes war durch den sturmbedingten Kahlschlag nicht mehr gegeben. Der Regen fiel direkt auf den Boden und transportierte so die Boden-Mineralien mit in die Wasserspeicher. Nach etwa zwei Jahren, als der Wald sich peu à peu erholte und nachwuchs, war das Wasser wieder in Ordnung.

Neben der oben verlinkten SPIEGEL.TV-Reportage gibt es weitere kritische Stimmen, Argumente und Beiträge:

 

„Windräder im Wald sind Irrsinn im Quadrat“

Das sagte auch Buchautor und Waldexperte Peter Wohlleben der Stuttgarter Zeitung. Es gehe jetzt darum, das wertvolle Ökosystem Wald überhaupt noch zu erhalten. „Der Wald hilft uns, die Temperatur zu senken, Grundwasser zu erzeugen und Wasser zurückzuhalten.“

 

Wälder als Schutzräume für Biodiversität, Ökosysteme und Artenvielfalt

Anstatt unsere Wälder einer flächenfressenden Industrie zu opfern, müssen Biodiversität und natürliche Ökosysteme in unseren Wäldern geschützt und gesichert werden. Wälder sind mehr als reine Nutzflächen: Sie sind Heimat und Lebensraum tausender Arten, wichtige Wasserspeicher, schützen vor Hochwasser, produzieren Sauerstoff, binden CO2 auf natürliche Art, kühlen die Luft und sind Balsam für die Seele.

Einen naturverträglichen Ausbau von Windindustrieanlagen im Wald gibt es nicht. Der wichtigste Klimaschutz ist der Naturschutz!

Auf unserer Website finden Sie verschiedene Beiträge dazu: Unter anderem das Video „Windgiganten im Wald: Unsere Wälder kommen unter die Räder“, den Gastbeitrag des langjährigen Leitenden Stadtforstdirektors a.D. Dr. Anton Hammer „Warum wir den Schwarzwald bewahren müssen“, einen weiteren Beitrag von Dr. Anton Hammer „Windanlagen erhöhen die Hochwassergefahr in Baden-Baden“, die übersichtliche Darstellung „Fakten statt Fake: Mehr Waldrodung für Windanlagen als behauptet“, den Bericht „Auslieferung des Schwarzwalds an die Windindustrie und großes Leiden von Anwohnern eines Windparks“ oder das von uns selbst erstellte Kurzvideo über die Waldzerstörungen auf dem Hohenlochen im mittleren Schwarzwald.

 

Studie: CO2-Reduktionsziele können ohne die Industrialisierung unserer Wälder erreicht werden

Die Opfer, die unseren Wäldern und der Natur im Namen des Klimaschutzes abverlangt werden, braucht es nicht. Das UPI (Umwelt- und Prognose-Institut Heidelberg) hat in dem Projekt „Windkraftwerke im Wald – Bewertung und Alternativen“ die Auswirkungen des Plans der Landesregierung Baden-Württemberg untersucht, in den nächsten Jahren rund 500 große Windanlagen in Wäldern zu bauen.

Da Windanlagen im Wald im Gegensatz zu Standorten auf landwirtschaftlichen Flächen oder in der Nähe von Verkehrsinfrastruktur einen erheblichen Eingriff in Ökosysteme verursachen, wurden zehn Alternativen zu Windanlagen im Wald untersucht.

Die Studie zeigt, dass es zahlreiche Möglichkeiten zur CO2-Reduktion gibt, die effektiver und teils schneller zu realisieren wären als Windanlagen im Wald und die keine negativen ökologischen Auswirkungen hätten. Mehr zu der aufschlussreichen UPI-Studie vom März 2023 finden Sie hier auf unserer Website.

 

Immer mehr Menschen erkennen, dass Wald und Natur nicht durch „grüne“ Politik zerstört werden dürfen

In diesem Zusammenhang empfehlen wir Ihnen auch die informative, ausgewogene Audio-Reportage „Wald oder Windpark – Wenn die Energiewende an die eigene Haustür klopft“ (23 min) von SWR 2 zu Windanlagen im Wald. Hörenswert!

Der Beitrag wurde vor wenigen Wochen erstellt, unter anderem wird darin von einem anstehenden Bürgerentscheid zu Windanlagen im Wald berichtet. Der besagte Bürgerentscheid in der Elsenztalgemeinde Meckesheim fand am 23. Juli 2023 statt. Das Ergebnis: 60,96 Prozent der Menschen haben den Bau von Windanlagen im Wald abgelehnt.

 

Skandalös: Deutsche Politik ignoriert europäische und internationale Abkommen zum Schutz von Ökosystemen und Biodiversität

Laut einer aktuellen Studie der Universität Bologna vom Juli 2023 befindet sich Deutschland europaweit mit nur 0,6 Prozent ausgewiesener Schutzflächen auf dem drittletzten Platz beim Schutz der Biodiversität. Ganz vorne liegt Luxemburg, dort sind 36,6 Prozent der Flächen als strenge Schutzgebiete ausgewiesen.

Mit der EU-Biodiversitätsstrategie, Herzstück des European Green Deal, haben die EU-Staaten vereinbart, 30 Prozent der Flächen unter verbindlichen Schutz zu stellen, einschließlich eines „Verschlechterungsverbots“. Ein Drittel davon, 10 Prozent, sollen streng geschützt werden. Die Umsetzung soll bis zum Jahr 2030 erfolgt sein. In Deutschland ist laut Bundesamt für Naturschutz der Schwarzwald besonders schützenswert. Auch das Renaturierungsgesetz, am 12. Juli 2023 im EU-Parlament beschlossen, fordert verpflichtend, dass mindestens 20 Prozent der Ökosysteme in einen möglichst naturnahen Zustand zurückversetzt werden sollen.

 

In aller Kürze: Warum Windanlagen in Wäldern nichts zu suchen haben (von A bis Z)

Artenschädigung (große Verluste von Insekten, Vögeln und Fledermäusen durch bis zu 400 km/h schnelle Rotorblätter)
Baumsterben (Rodung tausender Bäume für Zuwegung und Standorte der Anlagen, Löcher und Schneisen fressen sich in den Wald hinein)
Bodenaustrocknung (in der Vegetationszeit gut feststellbar)
Bodenkontamination (Flügelabrieb toxischer Materialien durch Witterungseinflüsse und Materialverschleiß)
Flächenversiegelung (dauerhaft, direkt am Standort der Anlagen und bei der Zuwegung)
Geräuschpegelerhöhung (je nach Windstärke, Windrichtung und Standortnähe)
Infraschallbelastung (Belastung der Herz-Kreislauffunktion, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen)
Luftemissionen (toxische Stofffreisetzung schon beim Regelbetrieb der Anlagen)
Niederschlagsarmut (auf der windabgekehrten Seite der Windanlagen)
Schotterwüsten (bei der kilometerlangen Zuwegung zu Anlagenstandorten)
Temperaturerhöhung (durch Vernichtung der Kühlfunktion des Waldes)
Verlust an Lebensqualität (durch die Summe aller negativen Parameter)
Waldbrandgefahr (eine brennende Anlage ist aufgrund der enormen Höhe nicht löschbar)
Wasseraderverluste (durch metertiefe Stahlbeton-Fundamente der Anlagen)
Wohnwertminderung (durch die vielfältigen Beeinträchtigungen)
Zerschundene Landschaften (hohe Verluste an touristischer Attraktivität)