Der deutsche Alleingang der Energiewende mit vollständigem Ausstieg aus Kernkraft, Kohle, Öl und Gas macht mindestens 100.000 Windenergieanlagen (WEA) zwingend erforderlich. Am Ende werden sogar deutlich mehr als 100.000 WEA unser Land flächendeckend dominieren, wenn sich Ideologen, die einen rationalen Umgang mit Wirkungszusammenhängen scheuen, und Profiteure, die unter grünem Deckmäntelchen auftreten, durchsetzen sollten.
Baden-Württemberg ist das windschwächste aber dafür sonnenreichste Bundesland. Sinnvoller ist daher die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen, insbesondere auf bereits versiegelten Flächen (z.B. auf Gebäuden und über Parkplätzen) sowie auf den stark PFC-verseuchten und damit für die Landwirtschaft nicht mehr nutzbaren Flächen in Mittelbaden. Selbstredend unter der Prämisse, dass Lösungen für Speicher wirtschaftlich genutzt werden und die Grundlast-Absicherung (wenn die Sonne nicht scheint) auch in die Energiepreise für Solar einkalkuliert wird.
Die geplanten und teils schon realisierten großtechnischen PV-Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlich nutzbaren Böden sollten tabu sein. Sie sind eine ökologische Mogelpackung, denn für jede umgewidmete Fläche müssen woanders in der Welt Ersatzflächen zur Nahrungs- und Futtermittelerzeugung gerodet werden. Für unser Klima ist das kontraproduktiv. Wir halten es für schlicht unmoralisch, Probleme insbesondere in ärmere Länder zu verschieben, um sich dann hier, beschränkt auf einen rein nationalen Blick, auf die Schulter zu klopfen. Das ist scheinheilig.
Vor allem die Windenergie wird immer wieder als „Säule der Energiewende“ genannt, um den überwiegenden Beitrag zu einer künftigen CO2-freien Energieversorgung zu leisten. Geht das, oder ist das ein glaubensbasiertes Heilsversprechen fern jeder Realität?
Jedermann kann sich selbst davon überzeugen und die nachfolgend zur Rechnung erforderlichen Daten aus dem Internet holen, um dann die folgenden einfachen Rechenschritte auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Ganz neutral, ohne Nebelkerzen und ohne falsche Tatsachenbehauptungen.
In diesem wissenschaftlich fundierten Video-Beitrag des Physikers Dr. Hans Hofmann-Reinicke wird anhand klarer Rechnungen aufgezeigt, dass Windenergieanlagen viel Geld kosten aber die Energieversorgung einer Industrienation wie Deutschland nicht zuverlässig sichern können. Auch die Erhöhung einer Anzahl der Anlagen in windarmen Regionen kann daran nichts ändern.
Windenergieanlagen ernten ihre Energie, indem sie im Takt der Flügel den zuvor gleichmäßigen Luftstrom abbremsen. Wie sowohl von der BGR als auch in der TremAc-Studie sehr gut erklärt, entsteht so nach der Windenergieanlage ein gepulstes und gerichtetes Luftdruckfeld, welches laut BGR auch noch in 20 km Entfernung gemessen werden kann. Die Luftdruckänderungen im Nahbereich der Anlage sind so hoch, dass Fledermäusen die Lunge zerstört wird, wenn sie zwischen den Flügeln der WEA durchfliegen (Barotrauma). Diese Luftdruckpulse werden von der Windenergieanlage bevorzugt mit dem Wind gerichtet, wie von einem großen Lautsprecher abgestrahlt. Sie sind nicht im Bereich unseres Hörempfindens.
Jahrelang wurde von den verantwortlichen Behörden die Wirkung dieser Luftdruckpulse auf den menschlichen Körper geleugnet und auch messtechnisch nicht erfasst. Der Vergleich dieser Luftdruckpulse mit den Geräuschen in einem PKW oder anderen technischen Anlagen (wie im Infraschall-Messbericht der LUBW auf vielen Seiten gemacht) zeigt, dass die Verantwortlichen nicht erkennen oder nicht erkennen wollen, dass unser Körper neben dem Ohr als Sinnesorgan eine Vielzahl weiterer druckempfindlicher Rezeptoren hat, die als Mess- und Regelsystem unsere Körperfunktionen steuern. Beispielsweise haben wir einen äußerst empfindlichen Tastsinn, der einzelne Druckänderungen sehr fein registriert, egal wie laut es in der Umgebung oder beispielsweise im Auto ist. Sonst könnten wir im lauten Auto das Lenkrad nicht mehr sicher steuern oder würden an der Meeresbrandung nicht die Landung einer Fliege auf unserer Haut bemerken. Unser Körper ist sehr wohl in der Lage, sehr empfindlich Druckänderungen, wie sie eine Windenergieanlage abstrahlt, zu detektieren. Die Frage ist nur, ab welcher Entfernung unsere auf Wechseldruck empfindlichen Sensoren ansprechen. Insofern muss zu dem im Grundgesetz festgelegten Recht auf körperliche Unversehrtheit eine ausreichend schützende Abstandsregelung zur Wohnbebauung getroffen werden (damit sich die WEA gegenseitig nicht schaden wird zwischen den Anlagen ein Abstand von mindestens dem fünffachen Rotordurchmesser = etwa 750 Meter gehalten, im Gegensatz dazu wird der Schutz der Menschen sträflich vernachlässigt). Zur Größe und Wirkung dieser Luftdruckpulse im bewohnten Nahfeld der Windenergieanlagen gibt es bisher keine belastbaren Studien. Die UBA-Studie sollte dies klären, hat aber eine völlig unbrauchbare Signalerzeugungstechnik verwendet. Vor allem hat das Umweltbundesamt in dieser Studie (2020) auf die Notwendigkeit weiterer Forschungen zu den langfristigen Auswirkungen von Infraschallgeräuschen um oder unter der Wahrnehmungsschwelle hingewiesen. Das Umweltbundesamt schreibt dazu: „Allerdings wurde die Studie als Experimentaluntersuchung mit einer geringen Anzahl von Versuchspersonen und einem vergleichsweise kurzen Beschallungszeitraum mit synthetischen reinen Infraschallsignalen durchgeführt. Daher können die Forschungsergebnisse nicht generalisiert und daraus keine möglichen langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von Infraschallimmissionen im Wohnumfeld abgeleitet werden. Um mögliche bislang nicht bekannte Langzeiteffekte zu identifizieren, bedarf es einer epidemiologischen Langzeitstudie im Wohnumfeld.“
Infraschall entsteht auch durch die Übertragung vom Fundament der Windenergieanlage durch das Erdreich bis zu den Häusern. Dieser Körperschall ist real, er wird durch die Eigenschwingung des Turms einer Anlage erzeugt und ist z. B. von der RWTH Aachen noch bis in ca. 500 Meter Entfernung durch eine vergleichsweise kleine 2,3 MW-Windenergieanlage gemessen worden. Die LUBW behauptet dagegen, dass Körperschall ab 300 Meter nicht mehr auftrete. Allein dieses Beispiel zeigt, dass der LUBW-Bericht wissenschaftlich nicht belastbar ist. Infraschall regt den Körperschall an, wenn er auf ein Hausfundament trifft und sich dann in den geschlossenen Räumen über Resonanz verstärkt. Die Belastung endet erst, wenn der Wind und folglich die Turmschwingung und damit die Infraschall-Belastung nachlassen. Immer da, wo Infraschall ins Freie ausweichen kann, ist die Belastung geringer (die Messungen der LUBW haben nur im Freien stattgefunden), in geschlossenen Räumen sind die Belastungen infolge Resonanz — wie von Musikinstrumenten bekannt — deutlich höher. Genau um diese geschlossenen Räume von Anwohnern geht es aber. Die heute üblichen 5 bis 7 MW-Anlagen mit ca. 250 Meter Gesamthöhe haben durch die höher wirkenden Kräfte eine viel höhere Eigenschwingung, was zu Körperschall führt, der über sehr viel größere Entfernungen als nur 500 Meter wirken kann.
Zudem wird bei den Messungen meist nur eine einzige Windenergieanlage als Lärmquelle betrachtet und untersucht. In der Realität treten WEA jedoch in der Regel gebündelt in sogenannten „Windparks“ auf. Stehen diese bspw. auf einem Höhenrücken und kommt eine entsprechende Windrichtung hinzu, überlagern sich die Schallpegel der Anlagen und summieren sich auf. Dadurch steigt der Schallpegel in seiner Intensität und Reichweite, die Auswirkungen verstärken sich, eine schädliche Wirkung tritt bereits nach kürzerer Immissionszeit ein. In der Folge können deutlich mehr Menschen betroffen sein.
Vor allem aber sind die im Genehmigungsverfahren angewandten Messtechniken nach der TA Lärm zur Erfassung dieser Luftdruckpulse gänzlich ungeeignet. Es ist ein jahrelanges Versäumnis der Behörden, hier Klarheit und Abhilfe zu schaffen. Man kann nur hoffen, dass es nicht so lange wie beim Thema Asbest dauert, bis Politik und Behörden reagieren und das Leiden der Menschen endlich lindern.
Im Netz (u.a. hier) gibt es inzwischen eine Vielzahl von Berichten betroffener Anwohner in der Nähe von Windenergieanlagen, die die Wirkung der von den WEA ausgehenden Luftdruckpulse auf unseren Körper beschreiben. Diese führen unter anderem zu chronischer Schlaflosigkeit, innerer Unruhe und Konzentrationsschwäche. Wenn es stimmt, dass unsere auf Wechseldruck empfindlichen Rezeptoren im Takt von etwa einmal pro Sekunde angeregt werden, wie von vielen Betroffenen übereinstimmend beschrieben, käme dies einer Folter gleich. Als repräsentative Darstellung hier die Leidensgeschichte einer Unternehmerfamilie. Bitte schauen Sie sich dieses und weitere Videos von unter Windenergieanlagen leidenden Menschen an, sprechen Sie mit Betroffenen, bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil.
Es kursieren Rechnungen, die die CO2-BINDUNG durch unsere Wälder und die (zweifelhafte) CO2-MINDERUNG durch den technischen Betrieb von Windindustrieanlagen miteinander verrechnen und das Ergebnis zugunsten dem Bau von Windenergieanlagen ausgehen lassen. Ein solcher Vergleich ist jedoch unseriös und widerspricht wissenschaftlichen Kriterien. Das zeigt schon eine einfache Gegenüberstellung: Angenommen, man würde alle Bäume durch WEA ersetzen. Würde das dem Klima im gleichen Umfang helfen, wie wenn man die Bäume stehen ließe? NEIN!
Heutige WEA mit einer Gesamthöhe von bis zu 250 Meter (Tendenz steigend) und einem Flächenbedarf von 10.000 bis 25.000 Quadratmetern je Anlage für die breiten, hoch verdichteten Stellflächen und Zuwegungsschneisen beschädigen den Wald und die Ökosysteme dauerhaft. Angeblich mindern die Anlagen CO2, allerdings nur außerhalb des EU-ETS in sehr geringem Umfang, unterstützt durch die Marktstabilitätsreserve, die CO2-Zertifikate künstlich verknappt – und Strompreise immer schneller steigen lässt – und fragwürdigen „Umrechnungen“ der brutto produzierten KWh in vermeintliche CO2-Minderungen durch das Umweltbundesamt. Technisch theoretische CO2-Minderungen durch den sehr volatilen Betrieb von WEA haben aber nichts zu tun mit der dauerhaften und natürlichen CO2-Bindung durch Wald, Holz und Böden mit über Jahrzehnte gewachsenen Baumbeständen. Durch die massive Bodenversiegelung und Bodenverdichtung der Stellflächen und der breiten Zuwegungsschneisen kann kein Regenwasser mehr einsickern und kein Austausch des Oberflächenwassers mehr stattfinden.
Die Wahrheit ist: Windenergieanlagen, die in Wäldern errichtet werden, leisten keinen sinnvollen Beitrag zu einer umweltverträglichen Energiegewinnung. Das Gegenteil ist der Fall.
Windenergieanlagen, die wertvolle Bäume und Waldböden vernichten, sind nicht klimafreundlich.
Beim Errichten von WEA im Wald sind die dafür notwendigen Eingriffe in Boden und Wasserhaushalt immens, wie auch die langen Genehmigungszeiten zeigen. Es entstehen Umwandlungsflächen von oftmals mehr als einem Hektar pro Anlage und ganzjährig befahrene Zuwegungen mit 6 Meter Breite und mehr in Hanglagen. Entscheidend ist die Zerschneidung der noch vorhandenen großen Waldgebiete einschließlich der Verunstaltung unseres Landschaftsbildes speziell im Schwarzwald. Auch die Waldbrandgefahr ist nicht zu unterschätzen, wie mehrere Havarien gezeigt haben (u.a. zwei bei Lahr).
Interessant sind auch die Erträge des nicht weit entfernten Windparks Straubenhardt. Trotz der letzten über dem Mittel windhöffigen Jahre erfüllen die dortigen 11 WEA nicht die von der Landesregierung gesetzten Mindesterträge. Die WEA sind demnach nicht im öffentlichen Interesse erstellt worden. Hier besteht ein eindeutiger Abwägungsmangel nach § 15 BNatSchG. Hätte man sich nicht von völlig unrealistischen Zahlen blenden lassen und das, was nun die Realität nach der Errichtung der WEA zeigt, berücksichtigt, hätten die WEA niemals genehmigt werden dürfen. Wie so oft ist hier festzustellen: Einem großen Schaden für Natur und Umwelt steht kein Gewinn in Sachen CO2-Reduktion gegenüber — vor allem nicht in Relation zu anderen Maßnahmen, die wesentlich wirksamer zur Erreichung einer globalen CO2-Reduktion wären. Siehe z. B. das Sondergutachten des Sachverständigenrats „Aufbruch zu einer neuen Klimapolitik“.
Windenergie, die Wald und Natur zerstört, ist nicht ökologisch:
Windenergie, die geschützte Arten bedroht, ist nicht nachhaltig:
Statt des versprochenen Umwelt- und Klimaschutzes bewirkt der Ausbau von Windenergieanlagen ein Öko-Desaster. Wälder und Naturräume wurden und werden versiegelt und zerstört, bedrohte Wildtiere und zahlreiche Insektenarten stark dezimiert. Diese Opfer sind umso tragischer, als sie vollkommen sinnlos sind. Die Anstrengungen zur Vermeidung von CO2-Emissionen könnten technisch viel einfacher angegangen werden als mit den heute verfolgten politischen Ansätzen. Flächenintensive, wetterabhängige Erzeuger zigtausendfach unter massivem Einsatz von Stahlbeton in die Biosphäre zu rammen, ist im Hinblick auf die ökologischen Auswirkungen unverantwortlich. Das Wichtigste, was die Menschheit für die Zukunft braucht, sind die ökologischen Schutzfunktionen unzerschnittener Wälder und unversiegelter Naturräume.
Im Vergleich zu den klimaschützenden Funktionen des Waldes haben Windindustrieanlagen eine eindeutig negative CO2-Bilanz: Die für ihren Bau notwendige Rohstoffgewinnung, die für ihre Herstellung verwendeten Materialien (seltene Erden, Stahl, Verbundkunststoffe), ihr Transport (Anlieferung aus Asien), ihr Aufbau (tausende Tonnen Beton und Stahl im Waldboden und weitreichende Waldrodung für Stellflächen und Zuwegung), sowie ihre spätere Entsorgung verbrauchen weitaus mehr Energie- und Umwelt-Ressourcen als es ihre mäßige Stromerzeugung in windschwachen Waldgebieten jemals rechtfertigen würde.
Im Juni 2021 hatte Deutschland mehr Windenergieanlagen als jedes andere europäische Land. Und die flächenmäßig höchste Dichte dieser Anlagen weltweit. In installierter Erzeugungskapazität ausgedrückt: 55.355 Megawatt. Die tatsächliche Stromerzeugung belief sich während des ersten Halbjahrs 2021 auf 19,2 Prozent der installierten Kapazität. Bislang macht der Strom ein Fünftel des gesamten Energiebedarfs aus. Entsprechend sind die Beiträge, die Windenergieanlagen zu unserer Primärenergieversorgung in Deutschland liefern, quantitativ ziemlich gering: Im Jahr 2018 waren es 3 Prozent. In qualitativer Hinsicht hat der Windstrom allerdings ein viel größeres Problem: Ganz nach den Launen des Wetters gibt es entweder zu viel oder viel zu wenig davon – von einer kontinuierlichen Stromversorgung kann keine Rede sein. Vielmehr erhöhen sich mit jedem Zubau die Spitzen (mit Begleiterscheinungen wie Entsorgungsgebühren und Phantomstromzahlungen), während die Täler sich nicht füllen und nicht weniger werden. Die sichere Stromversorgung eines Industrielands ist mit Windenergieanlagen unmöglich. Im Gegenteil, aufgrund physikalisch-technischer Gesetzmäßigkeiten gefährdet die einseitig auf zufallsabhängige Erzeugung ausgerichtete Energiepolitik zunehmend die Netzstabilität.
Faktisch bringen die hiesigen Anlagen bei systemischer Betrachtung überhaupt keine CO2-Einsparung, tragen also nicht zum Klimaschutz bei. Den ökologischen Schäden steht null ökologischer Nutzen gegenüber. Vor diesem Hintergrund ist jede weitere Aushöhlung des Naturschutzes abzulehnen. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel ist der Wald zur absoluten Tabuzone zu erklären. Er ist größter CO2-Speicher und liefert unverzichtbare durch nichts zu ersetzende ökologische Funktionen, wie Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung, Luftreinigung, Sauerstoffproduktion, Hochwasserschutz.
Der Vergleich Windkraft zu Kohlekraft ist schief: Jedes Kohlekraftwerk kann seinen Bedarf der nächsten Zukunft bevorraten und dann einsetzen, wenn er gebraucht wird. Das kann die Windkraft eben nicht! Kein Betreiber der WEA kann Stunden, Tage und Wochen vorhersagen, wann er wieviel Strom liefern wird. Das gilt in gleicher Weise für PV-Anlagen, jedoch mit dem Vorteil, dass tageszeitlich klar ist, wann planbar (!) kein Strom geliefert werden kann.
Die Aussage: „Die Photovoltaik kann in den Frühlings- und Sommermonaten ihre Spitzenerträge aufweisen“ ist grob irreführend, wie der Sommer 2021 eindrücklich gezeigt hat. Nachts steht eben kein Strom zur Verfügung, wenn der Wind schwach weht, der die Lücke schließen kann. Seit Beginn der Energiewende wird von notwendigen Großspeichern gesprochen – nichts davon ist vorhanden. Überschüssiger Strom – „Müllstrom“ – muss entsorgt werden, verschenkt oder gegen ein Aufgeld = negative Strompreise an der Strombörse; oder der Strom muss teuer eingekauft werden, weil weder Wind noch Solar genügend liefern. Beides treibt die Kosten, anstatt sie zu senken. Mit „Ressourcen kombinieren“ ist im Klartext die Verwaltung einer Strom-Mangelwirtschaft gemeint, wie im Sozialismus kubanischer Prägung oder in Afrika. Was das für Industrie und Arbeitsplätze bedeutet, dürfte klar sein.
Es ist eine völlige Verkennung der physikalisch-technischen Realität, nur einen mittleren Strombedarf zu betrachten und nicht den konkreten Zeitpunkt seiner Bereitstellung: In jeder Millisekunde muss der Bedarf mit dem Angebot abgeglichen werden. Geschieht das nicht oder kann das nicht mehr gewährleistet werden, dann zeigt das nachfolgende Diagramm die Folgen vom „Lastabwurf“ bis zum Blackout bei 47,5 Hz.
Der Zusammenhang wird klar, wenn man den Strombedarf (die „Lastanforderung“) im Netz von TransnetBW und den Anteil betrachtet, den die Windenergie im gleichen Moment beiträgt. Dazu diese Tabelle:
Da die leistungsfähigsten Standorte in Baden-Württemberg, die für die Windenergie nutzbar sind, bereits durch Windenergieanlagen genutzt werden und da das Problem der Windflaute (in der wetterbedingt keinerlei oder fast kein Strom aus WEA generiert wird) enorm groß ist, entspricht das Maß des WEA-Zubaus bei weitem nicht dem Maß des dadurch zusätzlich erzeugten Stroms. Die folgenden Schaubilder zeigen, dass selbst ein starker WEA-Zubau in Deutschland (erst recht im windschwachen Baden-Württemberg) nur zu einem relativ geringen zusätzlichen Stromertrag aus Wind führt und damit auch das Potenzial der CO2-Reduktion gering ausfällt. Die hellblaue Fläche (durch WEA-Zubau theoretisch mögliche Leistung = installierte Leistung) ist zwar im Laufe der Jahre deutlich größer geworden. Die dunkelblaue Fläche (real erzeugter Ertrag) hat in Relation dazu aber kaum zugenommen:
Stellt man auf die CO2-Reduktion durch WEA nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ab, so zeigt sich verschärfend noch ein anderes Problem, welches dem öffentlichen Interesse an der Errichtung von WEA in Wäldern bzw. in unberührten Naturräumen noch weniger Gewicht verleiht (im Vergleich zu global wirkenden CO2-Reduktionsmaßnahmen):
Diese Tabelle zeigt für die derzeit größte Onshore-Anlage von Enercon – E 141-4.2 MW – mit 141 Meter Rotordurchmesser und einem Generator von 4,2 MW Leistung in der rechten Spalte, wie viel der Windenergie in elektrische Energie umgesetzt werden kann.
Der Umsetzungswirkungsgrad liegt also deutlich unter 50 %.
Auch der schwache Auslastungsgrad von den baden-württembergischen Windenergieanlagen spielt eine maßgebliche Rolle. Denn er gibt an, wie viel der installierten Stromerzeugungskapazität im Jahresgang umgesetzt wurde, also zur Versorgungssicherheit beigetragen hat. Das ist für Stromkunden, die für die Subventionen über EEG und Netzentgelte (für Betrieb von Reservekraftwerken und Entsorgung von „Müllstrom“ = negative Strompreise an der Strombörse) aufkommen müssen, eine wesentliche Information.
Die Aufstellung moderner WEA in BaWü ist kein Garant für hohe Auslastungswirkungsgrade. Nach Daten von TransnetBW – „TransnetBW GmbH EEG-Zahlungen Bewegungsdaten 2020“ – für 2020 (https://www.transnetbw.de) gibt es schlechte Standorte.
Entscheidend für den Nachweis einer Wirtschaftlichkeit ist der sogenannte „Referenzertrag“. Vor dem „Windatlas 2019“ waren Anlagen genehmigungsfähig, wenn die Schwelle von 60 % erreicht oder überschritten wird, mit dem aktuellen Windatlas sollen es mindestens 65 % sein. Der überwiegende Anteil der Windenergieanlagen in BaWü verfehlt dieses Ziel deutlich. Darum ist es irreführend und keinesfalls repräsentativ, die Windenergieanlage mit dem höchsten Ertrag und Wirkungsgrad – die Anlage auf der weit überdurchschnittlich windhöffigen Hornisgrinde – für BaWü zu verallgemeinern.
Zum Vergleich: Konventionelle thermische Kraftwerke kommen auf Wirkungsgrade von 90 – 95 % in der Grundlast. Daraus ergibt sich, dass Windenergie und Solar mit 11 % Wirkungsgrad nicht grundlastfähig sind und niemals sein werden. Die Lücken müssen aber geschlossen werden, Speicher in dieser Größenordnung gibt es nicht.
Auch lässt sich im Rahmen der Abwägung nicht auf die mittlere gekappte Windleistungsdichte des Windatlas Baden-Württemberg 2019 abstellen. Der „Windatlas Baden-Württemberg 2019“ ist ungenügend, weil er aus mehreren Gründen fachlich fehlerhaft ist und zu einer ganz erheblichen Überschätzung der Erträge führt. Wenn das, was für die Errichtung und den Betrieb von WEA auf den geplanten Flächen spricht, bei realistischer Betrachtung einen viel geringeren Nutzen hat als behauptet, dann gerät dadurch die gesamte Abwägung in Schieflage. Die Mängel dieses Windatlas werden in der Studie „Windatlas versus Realität“ (2019) von Prof. Dr. Michael Thorwart, Dr.-Ing. Detlef Ahlborn und Dipl.-Ing. (FH) Jörg Saur erläutert.
Dort wird auch konkret durch den Vergleich zwischen den tatsächlichen Leistungsdaten der in BaWü bereits realisierten Windparks einerseits und den entsprechenden Prognosen im Windatlas andererseits ein Realitäts-Check durchgeführt, der belegt, dass der „Windatlas Baden-Württemberg 2019“ erhebliche und folgenreiche Fehler aufweist.
Zusammengefasst die Gründe, weshalb dieser Windatlas – der nie ein Peer-Review, ein Verfahren zur Qualitätssicherung bei wissenschaftlichen Publikationen, durchlaufen hat – keine fachliche Grundlage einer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung sein kann:
Generell stimmen die berechneten Ertragsdaten im Windatlas nicht mit den vorhandenen Ertragsdaten bestehender Windenergieanlagen überein (obwohl im Windatlas ein Abgleich behauptet wird). Die Validierung beispielsweise über reale Ertragsdaten des „Vorzeige-Windparks“ Lauterstein (Ostalb) zeigt, dass die geforderte Windleistungsdichte von 215 W/m² bei weitem nicht erreicht wird. Während der Windatlas einen Jahresertrag von 10.164.274 kWh/a prognostiziert, lag der reale Ertrag (zum Beispiel im Jahr 2017) bei 5.815.500 kWh/a – also bei ca. der Hälfte des vorab prognostizierten Ertrags. Die Landesregierung von BaWü wurde mit dieser Untersuchung konfrontiert; geäußert hat sie sich dazu nicht. Die Windleistungsdichte dürfte hier also deutlich geringer sein als im Windatlas angenommen.
Die immer wieder behaupteten, vermeintlich günstigen Stromgestehungskosten der Windenergie blenden wesentliche Kostenbestandteile der EE aus (gestiegene Netzentgelte für die Anschlüsse der EE, Standby-Betrieb der fossilen Kraftwerke zum Auffangen von Leistungseinbrüchen der EE, Entsorgung von Müllstrom…).
Beweis: Wenn die Erzeugung von Windstrom tatsächlich so kostengünstig wäre, brauchte es keine EEG-Subventionen, die die Stromkunden mit etwa 25 Milliarden Euro Jahr für Jahr belasten. Dann brauchte es keinen Einspeisevorrang und Windstrom könnte sich selbst am Strommarkt behaupten. Da das aber nicht der Fall ist, werden u.a. in Brandenburg nach Ablauf der auf 20 Jahre befristeten EEG-Subventionen über 400 Windenergieanlagen verschrottet, da sich für die Betreiber der weitere Betrieb wirtschaftlich nicht mehr lohnt (Stand 2021).
Darüber hinaus zeigen die öffentlich zugänglichen Daten von TransnetBW für das Jahr 2020, welches Leistungsvermögen die Windenergie in BaWü wirklich hat. In der Tabelle ist in Bezug auf die installierte Leistung der WEA im Netz von TransnetBW angegeben, wie viele Stunden je Prozent der Leistung in 2020 vergangen sind.
Die Tabelle ist folgendermaßen zu lesen: 9 – 10 % der installierten Windleistung wird an 213 Stunden des Jahres erzeugt. Weniger als 10 % der installierten Leistung wird an 4208 Stunden = 175 Tagen des Jahres erzeugt.
Den ganzen Verlauf zeigt das Diagramm bezogen auf 8.760 Jahresstunden mit 1/12-Unterteilung (Monat durchschnittlich mit 730 Stunden):
Das Diagramm zeigt: 36 Tage Totalausfall der Windenergie in Baden-Württemberg im Jahr 2020.
Das Jahr 2021 ist noch schlechter.
Fazit: Windenergie ist in Süddeutschland und im Schwarzwald eine ungeeignete Technologie. Statt unsere Wälder mit oftmals stillstehenden Windenergieanlagen zu industrialisieren und dauerhaft zu schädigen, sollten wir Wälder und Waldböden schützen, unsere Ökosysteme bewahren und fit für die Zukunft machen.
Der Ukraine-Krieg ist grauenvoll. Unser Mitgefühl gilt den Menschen, die um ihr Leben und das ihrer Lieben sowie um Heimat und Zukunft bangen. Das Verfassen dieses Papiers ist uns dennoch ein Anliegen, da es Kräfte gibt, die den Krieg zur Durchsetzung ihrer eigenen Brancheninteressen zu missbrauchen versuchen. Nur kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine gaben u.a. Vertreter der Windlobby und der Bundesregierung die Mär von sich, dass uns nur ein massiver Ausbau von Wind- und PV-Anlagen aus der russischen Energie-Abhängigkeit führen könne. Das ist eine Verdrehung von Ursache und Wirkung: Erst das Setzen auf Erneuerbare Energien bei gleichzeitigem Abschalten unserer Kohle- und Kernkraftwerke hat uns in die Abhängigkeit von Russland gebracht. Da es keine großtechnisch-wirtschaftlich anwendbaren Speichertechnologien gibt und in den kommenden 30 Jahren auch nicht geben wird, konnten wir uns die „Energiewende“ nur mit russischem Gas und Öl leisten. Dieses droht uns nun wegzubrechen, mit unabsehbaren Folgen für unser Land und unsere Wirtschaft. Darum braucht es mehr denn je eine ehrliche, ideologiefreie und vor allem technologieoffene Diskussion auf Basis von Fakten und physikalisch-technischen Grundlagen.
I. Die Energie-Debatte in Deutschland ist geprägt von Illusionen
Kein Stuhl ist stabil, wenn er nur auf einem Bein steht. Wenn Deutschland wie vorgesehen aus Kohle und Kernenergie aussteigen will, bleibt nur noch ein erheblicher Import von Erdgas als Option. Zur Verdeutlichung dieser Abhängigkeit: Im Jahr des deutschen Atomausstiegs, 2011, hat Deutschland etwa 30 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland importiert. Zehn Jahre später, 2021, hat Deutschland mit 56,3 Milliarden Kubikmetern fast doppelt so viel russische Gasimporte benötigt.
Zur Nutzung der Kernenergie
Deutschland mag vielleicht aus der Kernenergieerzeugung aussteigen. Aus der Kernenergienutzung steigen wir jedoch nicht aus. Statt in unseren eigenen Reaktoren (die sichersten Kernkraftwerke weltweit, wie Experten übereinstimmend sagen) produzierten Strom weiter zu nutzen, importieren wir stattdessen Atomstrom aus Frankreich und Belgien, um die wachsenden Stromlücken zu schließen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Das Ausland lässt sich dieses „deutsche Lückenbüßen“ gut bezahlen. Ein Blick auf die deutschen Stromrechnungen, die höchsten weltweit, zeigt das Ergebnis. Als Folge dieser steigenden Abhängigkeit Deutschlands verlängern nicht nur Frankreich, Schweiz und Belgien die Laufzeit ihrer Reaktoren (die älter sind als die deutschen Kernkraftwerke, die wir frühzeitig abgeschaltet haben).
Andere Länder wie die Niederlande, Tschechien, Polen oder Finnland planen sogar neue Kernkraftwerke. Diese sollen zum Teil nahe der deutschen Grenze gebaut werden. Neue Reaktortypen, die SMR-Reaktoren (Small Modular Reactors, u.a. der Dual-Fluid-Reaktor), sind inhärent sicher und können in Zukunft aus den bisherigen Atomabfällen Energie gewinnen. Die Entwicklungen dazu laufen weltweit – außer in Deutschland – auf Hochtouren.
Der vermeintliche Heilsbringer Wasserstoff
Der grüne Wasserstoff als gern zitierter Heilsbringer soll´s richten. Von der Stromspeicherung bis zur Glättung des volatilen Wind- und Sonnenstroms werden von ihm wahre Wunder erwartet. Zur Wahrheit gehört allerdings, dass der Umweg vom Strom über Wasserstoff und wieder zurück zum Strom drei Viertel der Energie aufgrund von technisch unvermeidbaren Umwandlungsverlusten vernichtet. Außerdem kommen die Elektrolyse-Anlagen nicht gut mit dem unsteten Energiefluss aus Wind- und Sonnenstrom zurecht. Der Weg in eine Wasserstoffwirtschaft auf Basis von Erneuerbaren Energien wird also extrem teuer.
Wenn die uns umliegenden Länder beginnen, Wasserstoff zu viel günstigeren Preisen aus ihren gleichmäßig, rund-um-die-Uhr liefernden Kernkraftwerken oder beispielsweise mit PV-Anlagen in der Wüste zu erzeugen und auf dem Weltmarkt zu verkaufen, wird der um ein Vielfaches teurere deutsche Wasserstoff zum Ladenhüter.
Darüber hinaus ist die CCOS (CO2-Abscheidung und Offshore-Speicherung) von CO2 in Form von Kohlensäure aus Erdgas nach Dampfreformation vielversprechend – vor allem als blaue Übergangslösung mit preiswerten großen Mengen und Erhalt der Gasinfrastruktur in der EU. In einem norwegisch-britischen Projekt entsteht eine der weltweit ersten großtechnischen Anlagen zur Erzeugung von blauem Wasserstoff aus Erdgas in Kombination mit CCOS. In Deutschland ist CCS (Carbon Capture and Storage) aus politischen Gründen verboten, mehr dazu auf Seite 7. Ziel des norwegisch-britischen Projekts ist es, die Region mit dem größten Emissionsausstoß in Großbritannien (Mittel- und Nord-England) zu dekarbonisieren.
Grundsätzlich verschaffen die physikalisch-chemischen Restriktionen der „Wasserstoff-Wirtschaft“ aber ein massives Mengenproblem: Wasserstoff ist sehr energieintensiv in der Herstellung und nimmt bei Lagerung und Transport viel Raum ein. Dies begrenzt seine Anwendungsmöglichkeit erheblich. Eine Wasserstoffwirtschaft macht nur Sinn auf der Basis von Wasserstoff, der durch preiswerte und sichere Kernenergie erzeugt würde.
Ein Zahlenbeispiel zur Verdeutlichung:
Der Kerosinverbrauch des Frankfurter Flughafens liegt bei 5,4 Mio. m3 pro Jahr. Das entspricht einem Energiewert von 50 TWh. Wir unterstellen, es wäre möglich, Flugzeuge mit flüssigem Wasserstoff zu betanken und die nötigen Technologien wären sämtlich vorhanden. Den genannten Energiebetrag stellen wir nun durch Elektrolyse zur Verfügung und nehmen, ganz optimistisch, einen Wirkungsgrad von 70 % an (aufgrund der fiktiven Verbrennung des flüssigen Wasserstoffs im Flugzeugmotor entfällt die Rückverstromung des Wasserstoffs, die mit weiteren Wirkungsgradverlusten einhergeht). Für die Elektrolyse sind dann 71 TWh elektrische Energie erforderlich. Das entspricht 43 % der gesamten Jahresproduktion aller Wind- und Solaranlagen in Deutschland zusammen. Die Jahresproduktion aller deutschen Wind- und Solaranlagen würde also gerade einmal ausreichen, um den Flugbetrieb in Frankfurt, Düsseldorf und München zu gewährleisten. Für die anderen deutschen Flughäfen bliebe nichts mehr übrig, geschweige denn für alle anderen Prozesse und Verrichtungen, die hierzulande Energie benötigen.
Warum die Stromerzeugung aus Wind (und Sonne) unabänderlich ineffizient ist
Wind- und PV-Anlagen sind nicht nur volatil und wetterabhängig, sondern sie zeichnen sich auch durch eine sehr geringe Energiedichte (die von Wind und Sonne transportierte Leistung pro Nutzfläche) aus. Aufgrund dieser zwei unabänderlichen physikalischen Faktoren werden sie nie die von einer modernen Industriegesellschaft benötigten Energiemengen liefern können, weder in der absoluten Menge und schon gar nicht bedarfsgerecht. Hinzu kommt, dass durch das Ersetzen von wenigen Großkraftwerken durch Millionen ineffiziente Kleinstkraftwerke der Ressourcen-, Flächen- und Landschaftsverbrauch vervielfacht wird.
Aber auch außerhalb Deutschlands hinterlässt die deutsche Energiewende ihre Spuren: Allein der Bergbau für die riesigen Mengen an Stahl, Lithium, Seltene Erden, etc. zerstört ganze Landstriche, nur nicht hier in Deutschland. Darum besteht bei der Beschaffung der benötigten großen Mengen an Rohstoffen für Wind- und PV-Anlagen eine enorme Abhängigkeit von globalen Lieferketten und Rohstoffen, die aus dem Ausland kommen. Dazu mehr in Kapitel III.
Ein wesentlicher strategischer Sicherheitsaspekt kommt hinzu: Tausende dezentrale Energieerzeugungsanlagen lassen sich militärisch ungleich schwieriger schützen als wenige zentralisierte Energiekraftwerke. Dezentrale Strukturen sind leicht durch Sabotage lahmzulegen. Erst kürzlich gab es einen Hackerangriff auf die Steuerung von fast 6.000 Windanlagen in Deutschland.
Zur Ineffizienz von Windenergieanlagen:
Eine Windindustrieanlage wird durch ihre Nennleistung gekennzeichnet, das ist die abgegebene Leistung im Volllastbetrieb. Die knapp 30.000 Windanlagen an Land in Deutschland haben eine Ausbeute von durchschnittlich ca. 20 % ihrer Nennleistung (im windschwachen Baden-Württemberg deutlich weniger). Es müssen also fünf Anlagen errichtet werden, um im Mittel die Nennleistung einer einzigen Windanlage zu erhalten. Das gilt gleichermaßen für alle anderen erforderlichen Einrichtungen.
Der Grund der niedrigen Ausbeute liegt u.a. darin, dass die gewandelte Leistung der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit folgt. Das bedeutet, dass die Leistung einer Windanlage bei halbierter Windgeschwindigkeit um den Faktor 8 sinkt!
Die Folge ist ein enormer Ressourcenverbrauch: Geld, Material, Fläche, Energie – von allem braucht es überdurchschnittlich viel. Von unserem Gesamtenergiebedarf sind nur ca. 20 % elektrische Energie. 80 % werden überwiegend für Wärme, Mobilität und Industrie benötigt, weitgehend auf mineralischer und fossiler Basis bereitgestellt. Diese Bereiche zukünftig größtenteils durch Elektrizität zu ersetzen, kann aus den genannten Gründen mit Wind- und PV-Anlagen nicht gelingen.
Wirkungsvollere Wege aus der Energie-Abhängigkeit Deutschlands
Anstatt mit einem massiven Ausbau von Windanlagen Mensch, Natur und unsere Wirtschaft noch mehr zu belasten sowie dadurch die Abhängigkeit von einem regelbaren Backup-Kraftwerkspark weiter zu erhöhen, gibt es diese fünf Möglichkeiten:
II. Windanlagen in Baden-Württemberg werden niemals zur Versorgungssicherheit beitragen
Alle bereits errichteten Windkraftanlagen in Baden-Württemberg tragen kaum mehr als einen kosmetischen Bodensatz zur Stromversorgung bei.
Stillstand ist der am häufigsten vorkommende Betriebszustand aller Windanlagen in Baden-Württemberg. Auch ein weiterer WKA-Zubau ändert daran nichts, da die Leistung immer wieder komplett einbricht. In 2020 lag die nutzbare Leistung aller Windanlagen in BW während mehr als 1.050 Jahresstunden bei nur max. 1,5 % der installierten Leistung. In weiteren 750 Stunden bei nur max. 3 % der installierten Leistung. Und das, obwohl viele der windhöffigsten Standorte bereits genutzt werden.
Windenergie wird niemals eine tragende Säule der baden-württembergischen Energieversorgung sein können, denn: Alle Windanlagen Baden-Württembergs (Stand März 2022: ca. 750 Anlagen) erzeugen lediglich 3 TWh pro Jahr, wohlgemerkt wetterabhängig und nicht bedarfsgerecht. Das bedeutet, dass die gesamte im Land Baden-Württemberg installierte Windkraft nicht einmal ein Drittel des Kernkraftwerks Neckarwestheim II liefert. Neckarwestheim II soll Ende 2022 vom Netz gehen.
Das Abschalten konventioneller Kraftwerkskapazitäten bringt insbesondere den Süden Deutschlands in Bedrängnis: Die gesicherte Leistung in Süddeutschland wird sich von 24,5 GW in 2014 auf 11,7 GW in 2025 mehr als halbiert haben. Es ist unmöglich, dies mit Wind- und PV-Anlagen zu kompensieren.
Siehe Beispiel 14. Juli 2021 (Schaubild „Leistungsverlauf aller WKA im Juli 2021“): Beim höchsten Strombedarf (7.146 MW) Baden-Württembergs des ganzen Monats Juli lag die gesamte Windleistung (154 MW) bei nur knapp 1 % der installierten Leistung aller Windanlagen.
Auch in den anderen Monaten ist die Windenergie meilenweit davon entfernt, den jeweils notwendigen Strombedarf auch nur ansatzweise liefern zu können. In der nachfolgenden Tabelle wird ersichtlich: Höchster Strombedarf (in MW) pro Monat und zeitgleiche Leistung aller baden-württembergischen Windanlagen zu genau diesem Moment (TransnetBW, Januar bis August 2021).
Auch die Zahlen des Windparks Straubenhardt im nördlichen Schwarzwald sprechen eine klare Sprache. Im Jahr 2018 haben alle elf Straubenhardter Windanlagen an 55 Prozent der gesamten Zeit des Jahres keinen oder kaum Strom erzeugt. Der tatsächliche Ertrag der Anlagen lag damit bei nur 61 % der zur Genehmigung berechneten Ertragsprognose.
III. Der Ausbau der Windenergie bringt neue Abhängigkeiten und eine Materialschlacht im Ökosystem
Die großflächige Errichtung von Windenergieanlagen ist ein Unterfangen, bei dem wir uns in neue Abhängigkeiten vom Ausland begeben. Denn der Ausbau der Windenergie ist mit einer immensen Materialschlacht verbunden. Das benötigte Material beziehen wir zu großen Teilen aus anderen Ländern, die Beschaffung der Rohstoffe verläuft teils unter höchst fragwürdigen Bedingungen. Die immer stärkere Abhängigkeit vom Ausland führt zu katastrophalen strategischen Unsicherheiten und realistischen Bedrohungsszenarien, die in jüngster Zeit wieder vielen Menschen klar und deutlich vor Augen kommen.
Da die Anlagen immer größer werden, verschlingen sie Unmengen an Material und Rohstoffen. Die Lebenszeit einer Anlage liegt nur bei etwa 20 Jahren, danach muss sie abgerissen und erneuert werden. Und das, obwohl Windanlagen über weite Strecken des Jahres stillstehen und weder bedarfsgerecht noch verlässlich Strom produzieren. Allein eine einzige Anlage, Typ Enercon E-82, mit 3,2 Megawatt Nennleistung und 130 Meter Nabenhöhe verbraucht Unmengen an Ressourcen und Material (inzwischen werden weit größere Anlagen gebaut, der Ressourcen- und Materialaufwand erhöht sich dementsprechend):
Verbundmaterial (Rotorblätter): 29 Tonnen
Kupfer: 12 Tonnen
Aluminium: 1,3 Tonnen
Gusseisen: 73 Tonnen
Stahl: 283 Tonnen
Beton: 1.750 Tonnen
Masse in Summe: etwa 2.150 Tonnen
Bei etwa 2.000 Volllaststunden beträgt der Jahresstromertrag einer solchen Windanlage um die 6,4 Gigawattstunden (GWh). Zum Vergleich: Zwei MAN-V10-Dieselmotoren mit je 18 Liter Hubraum, 500 Kilowatt Dauerleistung und 8.000 Betriebsstunden würden im gleichen Zeitraum etwa 8 GWh erbringen — konstant und im Bedarfsfall regelbar. Ihre Gesamtmasse: 3 Tonnen.
Pro Windanlage wird außerdem weit über 45 Tonnen glasfaser- und carbonfaserverstärkter Kunststoff verbaut (GfK und CfK), kaum recycelbar und im Brandfall hochgefährlich. Schon während des Regelbetriebs gelangen durch die witterungsbedingte Erosion der Rotorflügel weiträumig bedenkliche Mengen Mikroplastik und gesundheitsgefährdende Verbundstoffe über die Böden ins Erdreich und von dort ins Trinkwasser. Bei Offshore-Anlagen landen die Mikroplastik-Partikel in den Meeren.
Dazu kommen große Mengen Balsaholz, das derzeit für die Rotorblätter verwendet wird. In vielen modernen Windanlagen sind bis zu 100 Kubikmeter Balsaholz verbaut, wofür großflächig tropischer Regenwald abgeholzt wird, überwiegend in Ecuador.
Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien ist auch ein Anstieg der Nachfrage nach Lithium, Kobalt, Nickel und Kupfer verbunden. 30 Rohstoffe gelten inzwischen als „kritisch“, mit einem hohen Versorgungsrisiko, darunter das für getriebelose Windanlagen wichtige Neodym, eine sogenannte „Seltene Erde“. Um diese Materialien zu erhalten, begibt sich Deutschland in Abhängigkeiten von wenigen Lieferländern, insbesondere von China, Russland, Chile, Indonesien, den Philippinen. Die Chinesen sind mit einem Anteil von 44 Prozent Hauptlieferant dieser Rohstoffe. Problematisch sind nicht nur die zunehmend gestörten Lieferketten sowie die stark gestiegenen Rohstoff- und Materialpreise, schon zu Friedenszeiten gerät diese Material- und Rohstoffschlacht an ihre natürlichen Grenzen. Ganz zu schweigen von den Umweltzerstörungen und fragwürdigen Arbeitsbedingungen, die in den Lieferländern bei der Förderung zu beklagen sind.
Für die deutsche Energiewende wird unser Planet geplündert. Die Erzeugung von wenig unzuverlässigem „Grünstrom“ geht mit viel zerstörter Natur, einem gigantischen Flächen- und Ressourcenverbrauch und teuren Doppelstrukturen einher — das Wall Street Journal beschrieb es zurecht als „World´s Dumbest Energy Policy“.
+++ Eine ergänzte Version dieses Textes (Fassung vom 7.7.2022) finden Sie hier +++