Biologische Wirkung von Infraschall auf Lebewesen – Vortrag von Dr. med. Ursula Bellut-Staeck „Sind Windanlagen harmlos – oder ein Gesundheitsrisiko?“

Vortrag von Dr. med. Ursula Bellut-Staeck am 17.11.2023 in Baden-Baden

„Sind Windanlagen harmlos – oder ein Gesundheitsrisiko?“
Neue Erkenntnisse zu Gesundheitsrisiken durch Windenergieanlagen

Hier der Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=1R5b8QKP2yc

 

Sind Windanlagen wirklich harmlos?

Den Beweis für die Aufnahme von Schall und Vibration über die inneren Organe und die Haut lieferte die Verleihung des Nobelpreises für Medizin (2021) an den Forscher Ardem Patapoutian für die Beschreibung der PIEZO-Kanäle als Rezeptoren der Gefäßinnenwandzellen (Endothelzellen) und Haut. Dies ist eine völlig neue Grundlage aller Organismen für die Wahrnehmung mechanischer Kräfte und Vibration. Sie ist von herausragender Bedeutung.

Aktueller wissenschaftlicher Stand ist: Die Aufnahme von Schall und Vibration erfolgt bei allen lebenden Organismen nicht nur über das Ohr, sondern auch extraaurikulär (außerhalb des Ohres) über Rezeptoren im gesamten menschlichen Körper.

Damit sind die Aussagen des Umweltbundesamts, das die Hörschwelle als Wahrnehmungsschwelle und damit zur Wirkschwelle erklärt, nicht länger haltbar. Das Umweltbundesamt muss dies zur Kenntnis nehmen. Es wird die zukünftige Rechtsprechung verändern.

Die Antwort auf die Frage im Titel des Vortrags „Sind Windanlagen harmlos – oder ein Gesundheitsrisiko?“ lautet daher:
Ja, tieffrequenter und impulshaltiger Schall und Infraschall ausgehend von großen Windanlagen ist gesundheitsgefährdend für Menschen und Tiere.

 

Weitere negative Auswirkungen:

  • Massiver Landverbrauch und Zerschneidung zu Lasten ökologisch wertvoller Gebiete wie Wälder mit der Folge einer dauerhaften Schädigung und Zerstörung wertvoller Ökosysteme sowie für natürliche Kompensationsmechanismen (Feuchtigkeit, CO2,
 Wasserhaushalt, Temperatur, Brandgefahr, Bodenversiegelung)
  • Direkte Schädigung des betroffenen Waldes
  • Hochgradige Belastungen für Grundwasser und Bodenfauna durch Versiegelung und Betonierung, toxische Stoffe
  • Direkte Schlagwirkung – auch in internationalen Flugrouten von Zugvögeln – auf sensible Arten wie Seeadler, Milan, Fledermaus 
(Barotrauma in Wirbelschleppen), Insektensterben
  • Vergrämung der gesamten Tierwelt über und unter der Erde und im Wasser durch Störung, Erschöpfung und Verlust von Rast-, Nahrung- und Brutplätzen
  • Verschmutzung der weiträumigen Umgebung um Windanlagen durch verschiedene Umweltbelastungen, z.B. Mikropartikelabrieb (Bisphenol A, hoch toxisch), Schadstoffe, PFAS (polyfluorierte Alkylverbindungen, sog. Ewigkeitsstoffe), Gefahr für unser Trinkwasser
  • Überregionale klimatische Veränderungen mit Verlust von Taubildung, Trockenheit und Austrocknung weiterer im Lee der Anlagen
  • Hörbare, chronisch einwirkende Schallbelastung und Emissionen tieffrequenten Schalls (unter 20 Hz) und Vibration (permanente Belastung), Betroffene beschreiben es als „Folter“
  • Die erforderlichen Rohstoffe wie Seltene Erden, Balsaholz, Graphitgewinnung in China oder Lithiumgewinnung in den Anden, Kobaltgewinnung im Kongo usw. werden oft unter menschenunwürdigen Bedingungen gewonnen und zerstören die Umwelt in diesen Ländern. Die Würde des Menschen wird dort nicht geachtet. Das Lieferkettengesetz scheint außer Kraft gesetzt.