Gut besucht war der Vortrag „Sind Windanlagen harmlos – oder ein Gesundheitsrisiko?“ von Dr. med. Ursula Bellut-Staeck am 17.11.2023 in Baden-Baden/Lichtental

Resümee des Vortrags von Dr. med. Ursula Bellut-Staeck „Sind Windanlagen harmlos – oder ein Gesundheitsrisiko?“

Neue Erkenntnisse zu Gesundheitsrisiken durch Windenergieanlagen

Die Bürgerinitiative zum Schutz der Landschaftsschutzgebiete in Baden-Baden und Umgebung e.V. und die Bürgerinitiative Windkraftfreies Grobbachtal freuten sich am Freitagabend über großes Interesse und ein vollbesetztes Gemeindehaus St. Bonifatius in Baden-Baden/Lichtental.

Moderator Karl Maier begrüßte die Referentin des Abends, Frau Dr. med. Ursula Bellut-Staeck, Wissenschaftsautorin und Fachärztin mit den Schwerpunkten Notfallmedizin, Kardiovaskuläre Erkrankungen, Mikrozirkulation. Der Titel ihres Vortrags lautete „Sind Windanlagen harmlos – oder ein Gesundheitsrisiko?“

Dr. Ursula Bellut-Staeck berichtete detailliert über Schäden der Natur durch Windenergieanlagen und machte deutlich, dass ihre Motivation im Bereich „Mikrozirkulation und ihre Bedeutung für alles Leben“ (so auch ihr Buchtitel) intensive Forschung zu betreiben durch den Nobelpreis 2021 für Physiologie/Medizin gestärkt wurde.

Der Nobelpreis 2021 ging an zwei Forscher, David Julius und Ardem Patapoutian, für die Entdeckung von Rezeptoren für Temperatur und Druck im menschlichen Körper. Patapoutian, ein libanesisch-amerikanischer Molekularbiologe und Neurowissenschaftler, identifizierte die Piezo-Kanäle als sinnesaufnehmende Organe auf den Gefäßinnenwandzellen (Endothelzellen) und der Haut. Diese reagieren auf mechanische Reize in der Haut und in den inneren Organen.

Bellut-Staeck erläuterte u.a. den Aufbau der Kapillargefäße im menschlichen Körper und die möglichen Veränderungen bei Druckimpulsen von außen. Die Endothelzellen an den Innenseiten der Kapillargefäße, die u.a. für die Verteilung von Nährstoffen im Körper verantwortlich sind, können dadurch beeinflusst werden.

Ihr Fazit: Die Aufnahme von Schall und Vibration erfolgt bei allen lebenden Organismen nicht nur über das Ohr, sondern auch extraaurikulär (außerhalb des Ohres) über Rezeptoren im gesamten menschlichen Körper. Damit sind die Aussagen des Umweltbundesamts, das die Hörschwelle als Wahrnehmungsschwelle und damit zur Wirkschwelle erklärt, nicht länger haltbar.

Diese neuen Erkenntnisse des Nobelpreises „Die Rezeptoren für Druck, Berührung und Vibration“ reagieren auch auf tieffrequenten Schall und Infraschall als mechanische Energie. Das Umweltbundesamt muss dies zur Kenntnis nehmen. Es wird die zukünftige Rechtsprechung verändern.

Die Antwort auf die Frage im Titel des Vortrags lautet daher: Ja, tieffrequenter und impulshaltiger Schall und Infraschall, ausgehend von großen Windenergieanlagen, ist gesundheitsgefährdend für Menschen und Tiere.

 

Ein Video des Vortrags von Frau Dr. med. Ursula Bellut-Staeck finden Sie demnächst auf dieser Website.