Das Eckpunktepapier zum Windkraftausbau ist der Dolchstoß für unsere Natur, Landschaften und den Artenschutz

Mit dem Eckpunktepapier zum Windkraftausbau haben sich die Grünen endgültig vom Natur- und Artenschutz verabschiedet. Schlimmer noch, sie haben unsere verbliebenen Naturräume, Landschaftsschutzgebiete und Wälder explizit zur Industrialisierung freigegeben. Es drängt sich der Eindruck auf, dass das Eckpunktepapier nicht von Umwelt- und Naturschützern, sondern von Handlangern der Windlobby geschrieben wurde.

Wir schließen uns den Stellungnahmen von Vernunftkraft (hier klicken), der Naturschutzinitiative (hier klicken), des Vereins für Landschaftspflege, Artenschutz & Biodiversität (hier klicken) sowie des Vereins Seeadlerschutz Schlei (hier klicken) an.

 

Zitate und Auszüge aus den Stellungnahmen:

„Das Eckpunktepapier bewirkt für den Natur-, Arten- und Landschaftsschutz eine Schwächung von historischer Tragweite.“ Harry Neumann, Vorsitzender der Naturschutzinitiative

 

„Das Papier steht nicht auf dem Boden der Erkenntnisse der aktuellen faunistischen Feldforschung. Es missachtet das „Helgoländer Papier“ der Arbeitsgemeinschaft aller Staatlichen Vogelschutzwarten. Nicht berücksichtigt werden gesicherte Erkenntnisse aus der ökologischen Wissenschaft zur Biologie, Verbreitung und Fortpflanzungsstrategie von Wildtieren, die zeigen, dass die Fragmentierung von Habitaten, Arealen und Beständen geschützter Arten zu einer Verschlechterung guter Erhaltungszustände führt und die Sicherung der genetischen Vielfalt gefährdet.“ Dr. Wolfgang Epple, Biologe und wissenschaftlicher Beirat der Naturschutzinitiative

 

„Das Hauptkennzeichen der ökologischen Krise ist das Artensterben und der Verlust an Biodiversität, ausgelöst durch fortschreitende Zerstörung von Lebensräumen und die industrielle Landwirtschaft mit ihren negativen Begleiterscheinungen. Die Umwandlung von Wäldern und noch naturnahen Lebensräumen in Energieindustriegebiete stellt eine der größten zusätzlichen Gefahren für die Biodiversität und damit für die Lebensgrundlagen von Menschen und Tieren dar. Der Erhalt und die Erweiterung der Schutzgebiete einschließlich der bestehenden Landschaftsschutzgebiete ist die Basis, um dem Natur- und Artenschutz entsprechen zu können.“ Harry Neumann und Dr. Wolfgang Epple, Naturschutzinitiative

 

„Die Vorhaben der der Bundesumweltministerin, Steffi Lemke, und des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, verstoßen gegen europäisches Natur- und Artenschutzrecht. Das Ziel des Koalitionsvertrags, Natur- und Artenvielfalt stärker zu schützen sowie die EU-Biodiversitätsstrategie werden durch die vorgesehene Absenkung von Schutzvorschriften und die Bebauung und Versiegelung von Schutzgebieten konterkariert.“ Waltraud Plarre, VERNUNFTKRAFT-Pressesprecherin

 

„Mit diesen Eckpunkten blasen die beiden Grünen Minister zum finalen Angriff auf den Artenschutz und die letzten noch verbliebenen naturnahen Landschaften, obwohl der Erhalt des ökologischen Gleichgewichts oberstes Gebot sein muss. Wir müssen uns dem mit aller Kraft entgegenstellen.“ Waltraud Plarre, VERNUNFTKRAFT-Pressesprecherin

 

„Im Interview mit Markus Lanz am 31. März verwies Minister Habeck zurecht auf die Unausweichlichkeit der „schieren Physik“. An dieser zerschellt auch sein Narrativ von der geopolitischen Unabhängigkeit durch Windkraft: Diesem ministerialen Modell „steht die schiere Physik im Weg“. Denn es war der Windkraftausbau der letzten 15 Jahre, der uns immer stärker in die Abhängigkeit von russischem Gas geführt hat. Aufgrund der physikalischen Eigenschaften des Windstroms und nach den Regeln der mathematischen Statistik war dies klar vorhersehbar. Sehenden Auges auf diesem falschen Weg zu beschleunigen, wird uns zusätzliche, neue Abhängigkeiten bescheren.“ Dr.-Ing. Detlef Ahlborn, VERNUNFTKRAFT-Technologie-Vorstand

 

„Das ist wirklich der absolute Wahnsinn. Hier wird nahezu die gesamte Rechtsprechung und Gesetzgebung zum Naturschutz in die Tonne getreten.“ Verein für Landschaftspflege, Artenschutz & Biodiversität

 

„Die Inhalte des Eckpunktepapiers zum Ausbau der Windkraft sind ohne Übertreibung ein arten- und naturschutzrechtlicher Skandal. Nationales und internationales Artenschutzrecht werden faktisch außer Kraft gesetzt. Über Jahrzehnte mühsam entstandene und in Gesetze implementierte Naturschutzstandards verlieren quasi über Nacht ihre Gültigkeit. Der wichtige Landschaftsschutz wird verhöhnt. Das Eckpunktepapier zum Ausbau der Windkraft konterkariert wissenschaftliche Erkenntnisse und basiert auf vollkommen falschen und irreführenden Risikobewertungen.“ Verein für Landschaftspflege, Artenschutz & Biodiversität

 

„Das Ende des Artenschutzes in Deutschland.“ Verein Seeadlerschutz Schlei

 

„Es ist ein leidvoll historischer Tag: Hinter den schönen Worten „Naturverträglicher Ausbau“ verbirgt sich nichts weniger als der bisher historisch größte (!) Abbau von Natur- und Artenschutzstandards, den es je in Deutschland je gab. Kluge Energiewende und Klimaschutz geht anders, gegen Putin hilft es auch nicht! Dass jetzt Landschaftsschutzgebiete explizit freigegeben werden für Windräder, macht sie de facto obsolet. Landschaft gibt es nicht mehr. Alle bisherigen Artenschutz-Standards werden mehr oder weniger trickreich abgesenkt.“ Nahe der Natur – Museum für Naturschutz

 

Zu behaupten, dass der Ausbau von volatilen, wetterabhängigen Wind- und PV-Anlagen uns aus der Abhängigkeit Russlands befreien würde, ist eine infame Instrumentalisierung des Ukraine-Krieges. Das Gegenteil ist der Fall. Erst das Setzen auf Erneuerbare Energien bei gleichzeitigem Abschalten unserer grundlastfähigen Kohle- und Kernkraftwerke hat uns in die Abhängigkeit von Russland gebracht (siehe hier verlinktes Essay von Cornelia von Loga).

 

Anhand statistischer Daten ist klar nachweisbar, dass Wind- und PV-Anlagen bei uns wegen fehlendem Wind und schwacher Sonneneinstrahlung niemals in der Lage sein können, Versorgungssicherheit herzustellen — ganz egal wie viele Wind- oder Solarkraftwerke zugebaut werden. Der erfahrene Diplom-Ingenieur Klaus H. Richardt (nahezu 40 Jahre Tätigkeit in Entwicklung, Konzeption, Vertrieb, Realisierung, Inbetriebnahme, Betrieb und Modernisierung verschiedener Kraftwerke) hat dies auf Basis aktueller und nachprüfbarer Zahlen dargelegt (siehe hier verlinktes Essay von Klaus Hellmuth Richardt).